Am Sonntag, dem 21. Juni 2015 feierte „Kunst säen und sehen“ - bereits zum 6. Mal - traditionell zur Sommersonnenwende einen bunten Abend mit Musik und Lesungen in den Räumen der Fa. Kanu Schumacher am Diemelufer. Für das leibliche Wohl wurden Käseteller (Käse aus Jersey Milch vom Käsehof Henne aus Trendelburg) und Wein (Weinhaus Römer aus Bad Karlshafen) angeboten.
Musikinteressierte und Freunde der französischen Lebensart erwartete ein bunter Reigen musikalischer und literarischer Schätze. Das Spektrum reichte von aktuellen Pop und Rocksongs, französischen Chansons, Musik-Kabarett bis hin zu traditioneller Musik aus mehreren Jahrhunderten, dazu gab es literarische Beiträge.
Pünktlich um kurz nach 17:00 Uhr eröffnete den Reigen Michael Gemkow aus Kassel. Seine schwungvollen Interpretationen bekannter französischer Chansons animierte schon gleich zu Anfang die Zuhörer schnell zum Mitsingen. Weiter ging es mit Frank Dräger aus Trendelburg Sielen, vielen mit seinem variationsreichen und einfühlsamen Gitarrenspiel schon vertraut als musikalischer Begleiter der Eröffnungsveranstaltungen zu den Gemeinschaftsaustellungen von „Kunst säen und sehen“ in der alten Mühle zu Trendelburg. Frank Dräger unterstützte danach auch ein 17 jähriges Trendelburger Nachwuchstalent auf der Gitarre. Laura Koch verzauberte die Zuhörer unter anderem mit selbst geschriebenen Stücken, die sie stimmlich eindrucksvoll zu Gehör brachte, wobei sie sich selbst auf der Gitarre begleitete. In bunter Folge schlossen sich an Max Bodenmüller, 13 Jahre junges Talent aus Hofgeismar-Kelze mit Pop- und Rock-Cover sowie eigenen Songs, Andreas Bräuer, Peter Will & Olaf Neitzel, auch bekannt durch ihre Zusammenarbeit in der Stimmbänd, heizten dem Publikum ordentlich ein mit bluesigem Sound und rockigen Stimmen, Stefan Nadolny, noch wohlbekannt als evangelischer Pfarrer in Trendelburg, wurde zu eigenen Songs mit spritzigen Texten auf der Gitarre begleitet von Bernhard Hartung, seines Zeichens Chef des Trendelburger Baustoffhandels. In anderer Zusammensetzung spielten dann Max Bodenmüller & Andreas Bräuer Instumental-Stücke auf der Gitarre. Renate Paetzmann, Wahltrendelburgerin und Literaturkennerin, entführte mit ihrer einzigartigen Art zu lesen die Zuhörer nach Paris. Auch Dorothe Römer, die „Weinhändlerin mit Migrationshintergrund“ aus Bad Karlshafen, unterhielt die Gäste mit einer weiteren Anekdote aus dem Leben des Weinhändlers Matthias – alle Ähnlichkeiten mit lebenden Personen wären rein zufällig – den sie dieses mal allerdings eine gar nicht so abwegige und deshalb schon ein bisschen nachdenklich stimmende Geschichte in der Zukunft erleben ließ. Claire Benard, Französin aus Kassel, begeisterte als Korydwenn mit mittelalterlichen, französischen Liedern, meist aus dem 17. Jahrhundert, zu denen sie sich auf ihrer Leier selbst begleitet. Last but not least riss zum Schluss Immanuel Kreis, Organist aus Trendelburg, mit einigen Nummern aus dem Klavier Kabarett Programm von Bodo Wartke die Zuhörer zu Begeisterungsstürmen hin.
Das Programm endete gegen 22:00 Uhr, so dass für die Möglichkeit der offenen Bühne kaum noch Zeit übrig blieb. Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden sowie bei allen Gästen für einen wunderbaren, unvergesslichen Abend und freuen uns schon heute auf die „Fête de la musique“ im kommenden Jahr.
Weitere Fotos des Abends finden sie hier.
Einen Presseartikel über den Abend finden sie hier
Nachlese zur Ausstellungseröffnung im Mühlencafé
Alles ist im Fluss
Trotz Muttertag bei strahlendem Sonnenschein fanden am vergangenen Sonntag doch zahlreiche Gäste den Weg ins Mühlencafé der alten Mühle am Trendelburger Diemelufer. Sie waren der Einladung der Trendelburger Kunstinitiative „Kunst säen und sehen“ gefolgt, die dort um 15:00 Uhr ihre inzwischen 6. Gemeinschaftsausstellung eröffnete, dieses Mal mit Werken zum Thema „imfluss“.
Insgesamt 11 Künstlerinnen und Künstler aus der Region zeigen in diesem Jahr Werke aus den Bereichen Malerei, Fotografie und Skulptur. Dabei wird das diesjährige Thema auf vielfältig-unterschiedliche Weise aufgegriffen. Einige Arbeiten, setzen sich bildhaft mit dem Fließen selbst auseinander, beispielsweise von Farbe, von Wasser, von Bewegung oder von Übergängen. Und natürlich kann sich hier jeder bei den abstrakten Arbeiten selbst die Frage stellen, was hier warum und auf welche Weise „imfluss“ ist. Daneben finden sich Arbeiten, die sich eher mit dem beschäftigen, was sich im Fließenden, nämlich dem Wasser, tummelt, so zum Beispiel der Otter, den Diethart Rindermann fotografisch festgehalten hat. Die „Badende“ von Rolf Steiner, die bis zu den Oberschenkeln im „Wasser“ stehend wohl noch nicht weiß, ob sie sich dem Fließen überlassen will. Nicht zu vergessen die beiden weiblichen Körper mit Fisch, die Rolf Steiner im Außenbereich der Mühle aufgestellt hat. Neben den Arbeiten der Mitglieder von „Kunst säen und sehen“ finden sich in der Ausstellung wie immer auch Werke von anderen in der Region lebenden und arbeitenden Kunstschaffenden, so zum Beispiel die Skulpturen aus Metall von Jürgen Orth aus Kassel, die mitten in der fließenden Bewegung erstarrt zu sein scheinen.
Pünktlich um 15:00 Uhr begrüßte Diethart Rindermann die zahlreichen Gäste und übergab dann das Wort an Renate Paetzmann, seit vier Jahren Wahltrendelburgerin und Urgestein der wohlbekannten und schmerzlich vermissten Buchhandlung „die Eule“ in Hofgeismar, die in ihrer unnachahmlich launigen Art in ihrer gelungenen Laudatio „den ollen Gernhardt“ bemühte, um sich mit dem Thema auseinander zu setzen.
Begleitet und abgerundet wurde die Veranstaltung wie auch schon in den vergangenen Jahren von Frank Dräger aus dem Ortsteil Sielen, der mit seiner Gitarre, auf spielerisch leichte und angenehm klangvolle Weise die Veranstaltung begleitete.
Gleichzeitig mit der Gemeinschaftsausstellung der Trendelburger Kunstinitiative „Kunst säen und sehen“ konnten die Gäste sich im ersten Stock des Mühlengebäudes die, eine Woche zuvor eröffnete, Ausstellung des Heimatvereins zu der 50 Jahre zurückliegenden Katastrophe des Diemelhochwassers 1965 in Trendelburg anschauen.
Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen ließen sich die Gäste dann gerne zum Verweilen einladen. Es bestand die Möglichkeit sich umzuschauen, mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen, sich kennen zu lernen, Fragen zu den Exponaten zu stellen oder sich einfach nur auf der Terrasse des Mühlencafés zu entspannen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 27. September 2015 im Mühlencafé, Alte Mühle 10 in Trendelburg jeweils zu den Öffnungszeiten des Mühlencafés an den Wochenenden und Feiertagen von 11:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.